Die AOK wird die neue Runde der Rabattverträge nicht wie geplant zum Jahreswechsel umsetzen: „Die notwendigen Änderungen in der Ausschreibung führen dazu, dass die Rabattverträge vermutlich zum 1. März 2009 in Kraft treten sollen“, teilte die verhandlungsführende AOK Baden-Württemberg mit. Mit der Zeitplanänderung dürfte der Kasse ein nicht unerhebliches Einsparvolumen entgehen. Schließlich wollte die AOK mit den Verträgen in den kommenden zwei Jahren Einsparungen im „höheren dreistelligen Millionenbereich“ erzielen. Hersteller und Apotheker werden es der Kasse aber vermutlich danken, da der Aufschub die Umsetzung erheblich erleichtern dürfte.
Gestern hatte die Kasse bereits bekannt gegeben, die Angebotsfrist für die Pharmaunternehmen um einen Monat zu verlängern. Die Hersteller haben nun bis zum 3. November Zeit, Angebote für die je 64 ausgeschriebenen Wirkstoffe in fünf Losgebieten abzugeben. Besonders kleine Hersteller hatten offenbar Schwierigkeiten, den hohen Dokumentationspflichten bei der Bewerbung nachzukommen.
Nachdem die vergangene Ausschreibung der AOK juristisch zu Fall gebracht worden war, galt laut Verhandlungsführer Dr. Christoher Hermann diesmal die Maxime, „alle möglichen rechtlichen Angriffe im Vorhinein zu kontern“.
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