AOK verlängert Angebotsfrist Alexander Müller, 10.09.2008 17:47 Uhr
Die AOK hat die Angebotsfrist der Ausschreibung zu den neuen Rabattvertrag bis zum 3. November 2008, 12 Uhr, verlängert. Dies teilte die Kasse am Mittwoch mit. Damit komme die AOK den Pharmaunternehmen entgegen, die um mehr Zeit für die Abgabe von Angeboten gebeten hatten. Zudem habe die Kasse die Ausschreibung in einigen Teilen angepasst: Es habe sich herausgestellt, dass in der Ausschreibung einige fehlerhafte Daten enthalten waren, so die AOK. Die geänderte Bekanntmachung mit neuer Angebotsfrist ist im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht.
„Das lag in der Luft, denn mehrere kleinere Hersteller hatten um Aufschub gebeten“, sagte Peter Schmidt, Geschäftsführer des Branchenverbandes Pro Generika gegenüber APOTHEKE ADHOC. Doch auch für große Generikahersteller bedeute die umfangreiche Dokumentationspflicht eine große Herausforderung. So verlangt die AOK laut Schmidt von den Bietern eine Kopie des Zulassungsbescheids für jedes Arzneimittel sowie sämtliche Änderungsanzeigen. Gerade kleinere Unternehmen, die für mehrere Wirkstoffe bieten wollten, benötigten daher mehr Zeit, um ihre Angebote zusammenzustellen.
Anscheinend macht die AOK ihre Ankündigung wahr, die Ausschreibung gegen jeden denkbaren rechtlichen Angriff abzusichern. „Aus meiner Sicht ist das purer Formalismus“, kritisierte Schmidt. Schließlich könne die AOK diese umfangreichen Angebote gar nicht im Detail überprüfen. Mitte November will die Kasse die Gewinner der Ausschreibung für die je 64 Wirkstoffe in fünf Losgebieten bekannt geben. „Wenn die Zuschläge noch später erteilt werden, bricht das Chaos aus“, warnte Schmidt. Er plädierte dafür, die Verträge erst im März umzusetzen. Sollte die AOK am Termin zum Jahreswechsel festhalten, sind aus seiner Sicht Lieferdefekte programmiert.