Rabattverträge

AOK vergibt 90 Wirkstoffe

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Die AOK hat heute bei ihrer siebten Rabattvertragsrunde für 90 Wirkstoffe die Zuschläge erteilt. Die Verträge treten im April in Kraft und laufen wie gewohnt zwei Jahre. Sie ersetzen größtenteils die Ende März auslaufenden Verträge der vierten Tranche. Die neuen Verträge haben laut AOK-Angaben ein Umsatzvolumen von zwei Milliarden Euro.

Anders als bei der im Sommer gestarteten sechsten Runde rechnet AOK-Rabattchef Dr. Christopher Hermann diemal nicht mit Lieferengpässen: „Lediglich zwei Vergabenachprüfungsverfahren zu punktuellen Aspekten liegen vor – kein Vergleich mit den juristischen Anfeindungen vor einem Jahr, die durch pharmafreundliche Regelungen im Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes provoziert wurden“, so Hermann. Mit dem AMNOG war die Zuständigkeit für Rabattverträge wieder von den Sozial- auf die Zivilgerichte übertragen worden.

Die AOK musste Anfang des Jahres den Großteil ihrer sechsten Ausschreibung wiederholen und konnte die Zuschläge erst sehr kurz vor Beginn der Verträge erteilen. Unter den Lieferengpässen einiger Hersteller leiden die Apotheken noch heute.

Auch diesmal verlief nicht alles reibungslos: Ursprünglich hatte die Kasse 105 Wirkstoffe ausgeschrieben, mehrere Fachlose aber wieder zurückgezogen. Bei Olanzapin hatte die AOK beispielsweise zu wenige Angebote erhalten – das Original war nicht substituierbar. Dem Vernehmen war die Kasse bei dem Versuch gescheitert, die Austauschbarkeit kurzfristig beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) durchzusetzen.

Im vergangenen Jahr hat die AOK nach eigenen Angaben mit ihren Rabattverträgen mehr als 600 Millionen Euro eingespart. 2011 und 2012 soll dieser Betrag Hermann zufolge „nochmals deutlich überschritten werden“. Zu den wichtigsten Wirkstoffen der siebten Rabattrunde zählen Pantoprazol und Alendronsäure. Während sich Actavis den Protonenpumpenhemmer geschnappt hat, war die Bietergemeinschaft um Teva bei dem Osteoporosemittel in allen Losgebieten erfolgreich.

 

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