Rabattverträge

AOK startet fünfte Ausschreibung

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Die AOK plant eine neue Ausschreibung zu Rabattverträgen. Laut einer Vorinformation soll das Vergabeverfahren über 13 derzeit nicht rabattierte Wirkstoffe am 16. April starten. Wie bislang sollen Verträge für zwei Jahre abgeschlossen werden, als Starttermin ist November 2010 anvisiert. Auch am Modell des Exklusivzuschlags und den fünf Gebietslosen hält die AOK fest. Einige Änderungen gibt es aber trotzdem.

So müssen die Präparate der Hersteller erstmals bereits zum Stichtag in der Lauer-Taxe als „aktiv“ - also im Markt erhältlich - gelistet sein. Auch bei der Berechnung der Angebote will die AOK künftig noch genauer hinschauen: „Zur Berücksichtigung der Umsatzsteuer werden die Ausschreibungsunterlagen nähere Informationen enthalten“, heißt es in der Vorabinfo.

Möglicherweise reagiert die AOK mit dieser Ankündigung auf eine inzwischen gängige Praxis einiger Hersteller, die bei ihren Rabattangeboten die Rückerstattung der Mehrwertsteuer einpreisen. Damit werden teurere Produkte mit hohen gewährten Rabatten bei der Ausschreibung bevorzugt. Für die Kassen sind die Gebote unter dem Strich nicht immer günstiger, weil sie nicht vorsteuerabzugsberechtigt sind und daher auf dem höheren Mehrwertsteuerbetrag sitzen bleiben.

Zudem zahlen sie mehr Geld für die prozentualen Zuschläge beim Großhandel und in der Apotheke. Dies will die AOK offenbar umschiffen, zumal bei der Ausschreibung der Techniker Krankenkasse in dieser Frage noch ein Nachprüfverfahren läuft.

Laut Vorinformation will die AOK diesmal Clopidogrel ausschreiben; bei der vergangenen Runde war der Wirkstoff zusammen mit Nebivolol gestrichen worden. Außerdem werden folgende Wirkstoffe ausgeschrieben: Aciclovir, Betamethason, Bezafibrat, Calciumfolinat, Clozapin, Fenoterol, Fluvastatin, Hydrochlorothiazid und Triamteren, Lovastatin, Naproxen, Ramipril und Piretanid sowie Tilidin und Naloxon.

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