Krankenkassen

AOK schreibt rote Zahlen

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Ein Dreivierteljahr vor dem geplanten Start des Gesundheitsfonds hat ein kräftiges Ausgabenplus die AOK tiefer in die roten Zahlen gedrückt. Trotz höherer Einnahmen stieg der Verlust im ersten Quartal bundesweit von 48 Millionen Euro im Vorjahr kräftig auf 172 Millionen Euro 2008, berichtete der AOK-Bundesverband in Bonn.

Die Leistungsausgaben stiegen um 4,6 Prozent je Mitglied (Vorjahreszeitraum: 2,5 Prozent), die Einnahmen nur um 3,8 Prozent (5,5 Prozent). Die Ausgaben für die 24 Millionen AOK-Versicherte stiegen bei Arzneimitteln, Ärzten, Heil- und Hilfsmitteln, Fahrkosten und häuslicher Krankenpflege an. Für das gesamte Jahr rechne die AOK aber weiter mit einem positiven Ergebnis und stabilen Beitragssätzen. Rückschlüsse auf das Gesamtjahr könnten unter anderem wegen der noch ausstehenden Buchung von Steuerzuschüssen noch nicht gezogen werden. Ziele beim Abbau der AOK-Schulden würden erreicht.

Aufgrund einer verbesserten Arbeitsmarktsituation habe sich bei den beitragspflichtigen Einnahmen ein Plus von 1,8 Prozent je Mitglied ergeben, nach einem Minus um 0,1 Prozent im Vorjahreszeitraum. Bundesweit sei die Verteilung mit negativen Ergebnissen bei 9 von 15 AOKen unterschiedlich.

Insbesondere auf die Halbjahreszahlen in der gesetzlichen Krankenversicherung warten Beobachter mit Spannung, da von ihnen Anhaltspunkte erwartet werden für den weiteren Finanzbedarf der Kassen. Je höher dieser ausfällt, desto höher müsste die Bundesregierung im Herbst den einheitlichen Beitragssatz für 2009 festlegen.

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