Metformin-Rabattvertrag

AOK schmeißt Dexcel raus

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Berlin -

Die AOK schmeißt erstmals einen Rabattpartner raus: Der Vertrag mit Dexcel über das Antidiabetikum Metformin wurde zum 31. März gekündigt. Die Kasse hat die kurzfristige Vertragsauflösung mit anhaltenden Lieferengpässen des Herstellers begründet. Dexcel-Chef Dr. Mathias Pietras hat für das Vorgehen der Kasse kein Verständnis.

 

Die sechste AOK-Rabattrunde war im Juni gestartet. Weil die Kasse wegen rechtlicher Auseinandersetzungen die Zuschläge nur sehr kurzfristig erteilen konnte, hatten mehrere Hersteller zu Beginn große Lieferschwierigkeiten: Betapharm hatte sein Metoprolol-Succinat noch nicht einmal auf dem Markt, auch bei Metformin Atid von Dexcel kam es immer wieder zu Engpässen.

Jetzt hat die Kasse die Konsequenzen gezogen und Dexcel kurzerhand rausgeschmissen. In der Software wird der Hersteller vermutlich noch bis Mai als Rabattpartner ausgewiesen werden, doch die AOK will das Antidiabetikum so schnell wie möglich erneut ausschreiben.

 

 

Dexcel wurde von dem Vorgehen der Kasse kalt erwischt: „Wir sind im Vorfeld nicht von der AOK angesprochen worden“, sagt Pietras. Seine Firma will jetzt prüfen, ob die Kündigung überhaupt rechtmäßig ist. Schließlich habe man im Metformin-Vertrag ausweislich der Marktzahlen von Insight Health zuletzt eine Umsetzungsquote von rund 75 erzielt.

Trotz der Kündigung will Pietras die Produktion zunächst nicht zurückfahren: „Wir werden versuchen, die Versorgung aufrecht zu erhalten“, kündigte der Firmenchef an. Sollte die AOK vor Gericht Recht bekommen, könnte Dexcel dennoch zumindest kurzfristig profitieren.

Denn wenn die Apotheken ihre Kunden bis zur neuen Ausschreibung nicht auf andere Produkte umstellen, bleiben dem Mittelständler hohe Marktanteile – und das ohne Rabatt. Die Konkurrenz dürfte allerdings schnell bereit stehen, um in die „rabattvertragsfreie“ Lücke zu stoßen.

 

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