Krankenversicherung

AOK rudert zurück APOTHEKE ADHOC/dpa, 28.03.2012 15:03 Uhr

Berlin - 

AOK-Chef Jürgen Graalmann hat mit seiner Forderung nach einer Abwicklung der privaten Krankenversicherung (PKV) heftige Kritik aus den eigenen Reihen auf sich gezogen: Der Aufsichtsratschef des AOK-Verbands, Volker Hansen, sagte: „Das ist nicht die Forderung des Aufsichtsrats des AOK-Bundesverbandes und [...] in keiner Weise mit dem Aufsichtsrat des AOK-Bundesverbandes rückgekoppelt, geschweige denn abgestimmt.“ Die PKV sei unverzichtbar im Gesundheitswesen.

Graalmann hatte die Politik aufgefordert, die PKV in ihrer heutigen Form nicht künstlich am Leben zu erhalten. Die Versicherer selbst bekämen ihre Krise kaum noch unter Kontrolle.

Der FDP-Gesundheitsexperte Heinz Lanfermann sagte dazu: „Einen ganzen Wirtschaftszweig als bedroht hinzustellen, halte ich für unseriös.“ Selbstverständlich fiel auch die Reaktion des PKV-Verbandes harsch aus: „Wider besseres Wissen erfindet Herr Graalmann ein Horrorszenario, das durch nichts belegt ist“, hieß es. „Dass der Repräsentant einer privilegierten öffentlich-rechtlichen Körperschaft wie der AOK wahrheitswidrig einen privatwirtschaftlichen Wettbewerber schlechtredet, ist eine üble Entgleisung.“