Rabattverträge

AOK-Rabattstaffel quält Hersteller Alexander Müller, 17.11.2010 15:17 Uhr

Berlin - 

Am kommenden Montag heißt es bei der AOK wieder „Rien ne va plus“. Bis zum Mittag müssen die Hersteller ihre Angebote zur sechsten Rabattrunde abgeben. Die veränderten Regeln sorgen in der Branche für einige Kopfschmerzen. Denn erstmals können die Firmen verschiedene Rabatte je nach Umsetzungsquote anbieten.

Die Unternehmen sind dabei vollkommen frei: Sie können sogar höhere Rabatte bieten, wenn sie weniger Packungen abgeben, und der AOK andererseits einen kleineren Preisnachlass bei einer optimalen Umsetzungsquote einräumen. Ober- und Untergrenzen gibt es nicht, am Ende bekommt das wirtschaftlichste Gesamtpaket den Zuschlag. Es könnte sich also auszahlen, auf die richtige Rabattquote zu setzen.

Allerdings hat AOK-Rabattchef Dr. Christopher Hermann angekündigt, dass sich die Kasse nicht über den Tisch ziehen lassen wird: Zwar werde man nicht in die Kalkulation der Bieter eingreifen, die Auskömmlichkeit der Angebote werde allerdings sehr genau geprüft. „Sollte es Angebote geben, deren Auskömmlichkeit nicht nachgewiesen werden kann, werden solche Angebote wie bisher ausgeschlossen werden“, so Hermann gegenüber APOTHEKE ADHOC. Die Hersteller müssen demnach in jeder Rabattstaffel realistische Angebote abgeben.

Während das neue Modell aus Sicht der AOK die Kalkulationssicherheit für die Hersteller erhöht, finden die Unternehmen das Verfahren intransparent: So seien einerseits für verschiedenen Packungsgrößen unterschiedliche Rabattangebote möglich, die Umsetzungsquoten würden aber über das gesamte Los gemittelt, monierte ein Unternehmen gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Ebenfalls neu, aber weniger problematisch ist die Aufteilung des Bundesgebiets in sieben - statt wie bislang fünf - Losgebieten. Die Verträge sollen im Juni für zwei Jahre in Kraft treten. Ausgeschrieben sind insgesamt 87 Wirkstoffe.