Während die sechste Rabattrunde der AOK noch an ihren Kinderkrankheiten laboriert, bastelt die Kasse bereits an der nächsten bundesweiten Ausschreibung: Im Frühjahr 2012 sollen nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters rund 100 Wirkstoffe neu unter Vertrag genommen werden. Größtenteils werden demnach die Präparate aus der vierten AOK-Runde erfasst, die Ende März ausläuft. Doch laut AOK-Chefunterhändler Dr. Christopher Hermann kommen wegen Patentabläufen auch einige interessante Wirkstoffe hinzu.

Im Juni war die sechste Tranche der AOK in den Apotheken gestartet - jedenfalls größtenteils: Wegen einer Meldepanne wurden die neuen Rabattverträge in Sachen und Thüringen nicht richtig angezeigt. Die dort zuständige AOK Plus ist aber um eine unkomplizierte Lösung bemüht: Die Kasse will Apotheken extra vergüten, die sich auch ohne entsprechenden Hinweis der Software an die Rabattverträge halten. Ab Juli sollen die Daten dann korrekt angezeigt werden. Die Lieferprobleme einiger Hersteller dürften dagegen zum Teil erst später behoben werden.

Die AOK setzt bei ihren Ausschreibungen stets auf nur einen Vertragspartner, um die Rabatte zu maximieren. Bis Ende des Jahres will die Kasse aus allen Verträgen seit 2007 Einsparungen von insgesamt 1,4 Milliarden Euro erzielt haben.