Rabattverträge

AOK: Neue Mega-Ausschreibung Deniz Cicek-Görkem, 25.07.2017 17:51 Uhr

Berlin - 

Die AOK hat neue Rabattverträge für Generika ausgeschrieben. Die Hersteller können bis zum 30. August ihre Angebote einreichen. Aufgerufen sind 119 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen, es gibt 122 Fachlose. Einige Newcomer sind dabei.

27 Fachlose werden an bis zu drei Vertragspartner vergeben, der Rest ist exklusiv. Insgesamt gibt es wieder acht Gebietslose. Die neuen Rabattverträge sollen eine Laufzeit von 24 Monaten haben und ab 1. April 2018 gelten.

Aktuell haben die elf AOKen in Deutschland gemeinsame Verträge für 275 generische Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen abgeschlossen. In diesem Jahr endet für mehr als 30 Arzneistoffe der Patentschutz, so AOK-Rabattchef Dr. Christopher Hermann. „Speziell im Bereich der Antiinfektiva ergeben sich damit Chancen für neue Generika, insbesondere zur Behandlung von HIV sowie Hepatitis B und C.“

So schreibt die AOK erstmals die Kombination Abacavir und Lamivudin aus. Insgesamt sind zehn Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen neu – laut Hermann eine besonders große Zahl von Produkten, sagt Hermann. Zu den besonders umsatzstarken Wirkstoffen der neuen Ausschreibung gehören der Protonenpumpenhemmer Pantoprazol und das Schmerzmittel Metamizol. „Dadurch decken wir mit der aktuellen Ausschreibung ein besonders hohes AOK-Umsatzvolumen von rund 2,1 Milliarden Euro ab“, so Hermann.

Unter anderem werden Antibiotika wie Azithromycin, Cefpodoxim und Doxycyclin ausgeschrieben. Hinzu kommen Substanzen, die in der Asthmatherapie eingesetzt werden. Dazu gehören beispielsweise Salbutamol, Theophyllin und Montelukast. Auch Ropinirol sowie Betäubungsmittel wie Morphin, Buprenorphin, Hydromorphon sind Teil der Ausschreibung.

Rund 3,9 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr von den Krankenkassen im Rahmen von Rabattverträgen eingespart, 3,6 Milliarden Euro entfielen auf Generika. Alleine auf die AOKen entfielen 1,6 Milliarden Euro. „Das eingesparte Geld steht zum Beispiel für innovative Versorgungsformen zur Verfügung“, so Hermann.

„In den ersten drei Monaten des Jahres haben die Rabattverträge erstmals seit vielen Jahren die Arzneimittelausgaben gegenüber dem Vorjahreszeitraum annähernd konstant gehalten: Die AOK-Gemeinschaft hat im ersten Quartal 0,3 Prozent weniger für Medikamente ausgeben müssen als noch im gleichen Zeitraum 2016.“