Krankenhausreport

Kliniken fordern Entschuldigung von AOK

, , Uhr
Berlin -

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) kritisiert den AOK-Krankenhausreport: Die Schätzungen seien übertrieben. „Die im Report behauptete Zahl von Toten kann nur eine wissenschaftliche Falschangabe sein“, so DKG-Präsident Alfred Dänzer. Die AOK hatte geschätzt, dass jährlich rund 19.000 Todesfälle auf Behandlungsfehler zurückgingen.

Die DKG kommt anderen Daten zufolge auf 122 Todesfälle nach Behandlungsfehlern im Jahr 2012. „Selbst unter der Annahme einer hohen Dunkelziffer von Behandlungsfehlern [...] kommt man bei weitem nicht auf die von der AOK genannten 19.000 Toten“, so die DKG. Die Annahme, jeder zehnte der im Report genannten 188.000 Behandlungsfehler sei so gravierend, dass Patienten zu Tode kämen, sei „absolut unseriös“.

Die DKG kritisiert, dass Schätzungen aus den Jahren 1996 bis 2006 fortgeschätzt worden seien – obwohl alle Experten wüssten, dass in den vergangenen Jahren fundamentale Weiterentwicklungen zur Verbesserung der Patientensicherheit erfolgt seien.

„Was die AOK da macht, ist ungeheuerlich“, sagte Dänzer. In unverantwortlicher Weise würden die Leistungen der Krankenhäuser und ihrer Mitarbeiter verunglimpft und Patienten verunsichert. Er erwarte von der AOK, sich für die Falschaussagen zu entschuldigen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Verfassungsbeschwerde abgewiesen
BVerfG: Kein Cytotect für Schwangere
Verzögerungen wegen „KOB light“?
ePA: Die Angst vor Abmahnungen
Mehr aus Ressort
Kliniksterben in westdeutschen Großstädten
Klinikreform: Was ändert sich jetzt?

APOTHEKE ADHOC Debatte