Der Chef des AOK-Bundesverbands, Dr. Hans Jürgen Ahrens, hält Zusammenschlüsse mit anderen Krankenkassen für möglich. „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir auch mit anderen Kassen außerhalb des AOK-Systems fusionieren, wenn man zusammen passt“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“. Er erwarte nach dem Start des Gesundheitsfonds Anfang 2009 eine Fusionswelle in der gesamten Branche.
Für die Mehrzahl der AOK-Versicherten rechnet der Kassenchef mit Entlastungen beim Beitragssatz. Zusatzbeiträge, die laut Gesundheitsreform möglich sind, seien vorerst nicht geplant, sagte Ahrens der in Hannover erscheinenden „Neuen Presse“. „Wie sich das Jahr weiterentwickelt, bleibt abzuwarten.“ Im Gesamtmarkt der Krankenkassen führe der von der Bundesregierung festgesetzte Einheitsbeitragssatz in Höhe von 15,5 Prozent zu einer Finanzierungslücke von drei Milliarden Euro.
Mit dem Start des Gesundheitsfonds in zwei Monaten verteuert sich die gesetzliche Krankenversicherung für neun von zehn Beitragszahlern. Das Bundeskabinett setzte den Beitragssatz am Mittwoch endgültig auf 15,5 Prozent fest. Verlierer sind die Mitglieder bisher günstiger Kassen.
Die neue CSU/FDP-Koaltion in Bayern behält sich nach Angaben der Landeschefin der Liberalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, einen Anlauf zur Wiederabschaffung des Gesundheitsfonds vor. „Wenn Anfang nächsten Jahres eine bayerische Krankenkasse in die Insolvenz gehen sollte, werden wir sofort eine Bundesratsinitiative mit dem Ziel ergreifen, den Gesundheitsfonds zu stoppen“, sagte sie der Tageszeitung „Die Welt“. Dies sei fest mit der CSU im Koalitionsvertrag vereinbart.
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