Fremdbesitzverbot

AOK-Experte für Apothekenketten

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In der Debatte um die anstehende Gesundheitsreform empfiehlt der Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), Dr. Klaus Jacobs, einen Blick zu unseren Nachbarn. Die Niederlande und die Schweiz hätten ein wettbewerblich ausgerichtetes Versicherungs- und Versorgungssystem, so Jakobs in einem Gastbeitrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Die Erfahrungen seien nicht die schlechtesten. Beim Ländervergleich kommt Jacobs unter anderem zu dem Schluss, dass Apothekenketten in Deutschland zugelassen werden sollten.

Zwar habe die Bundesregierung ihren Kurs in der Gesundheitspolitik noch nicht konkretisiert, Schwarz-Gelb habe jedoch mehr Wettbewerb im System angekündigt, so Jacobs. Am Schluss seines Beitrags appelliert der WidO-Geschäftsführer daher an die Regierung: „Entscheiden muss sie am Ende selbst, ob der vollmundigen Wettbewerbsrhetorik auch Taten folgen. Das Vorhaben, den Fremdbesitz [das Fremdbesitzverbot, Anm. d. Red.] bei Apotheken zu erhalten und bei Medizinischen Versorgungszentren einführen zu wollen, weist leider in die falsche Richtung.“ Die Begründung: Versicherte benötigten „Angebotsvielfalt statt Bevormundung“.

Der AOK Bundesverband wollte sich gegenüber APOTHEKE ADHOC zum Thema Fremdbesitzverbot nicht äußern. „Herr Jacobs hat eine wissenschaftliche Position vertreten, und wir geben keine politische Einschätzung“, sagte ein Sprecher auf Nachfrage.

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