AOK-Beschäftigte im Nordosten treten in den Warnstreik und gehen auf die Straße. Die Gewerkschaft Verdi verlangt von dem Unternehmen die Übernahme eines Tarifvertrags mit der Tarifgemeinschaft der AOKen.
Zum zweiten Mal in zehn Tagen hat es bei der AOK Nordost einen Warnstreik gegeben. Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi beteiligten sich 450 bis 500 Mitarbeiter, was ein Zehntel der Gesamtbelegschaft wäre. Rund 350 Teilnehmer kamen demnach zu einer Kundgebung nach Schwerin. Die Polizei sprach von etwa 300 Demonstranten.
Am 3. Juli hatte es bereits einen Warnstreik bei der AOK Nordost mit einer Kundgebung in Berlin gegeben. Das Krankenversicherer ist in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern aktiv.
Hintergrund ist laut Verdi, dass die AOK Nordost eine Tarifeinigung zwischen Verdi und der Tarifgemeinschaft der AOKen nicht umsetze. Verdi fordert den Angaben zufolge die Übernahme der Tarifeinigung rückwirkend zum März 2022. Dies lehne der Vorstand der AOK Nordost ab. Die AOK Nordost hat den Angaben zufolge in den Bundesländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern rund 4500 Beschäftigte.
Das Unternehmen begründet sein Ausscheren aus der Tarifgemeinschaft mit finanziellen Herausforderungen, denen sich die AOK Nordost gegenüber sehe. Die Tariferhöhung für die Mitarbeitenden sei deshalb im Jahr 2022 und 2023 ausgesetzt worden, erklärte ein Sprecher. Man werde aber zum 1. Januar 2024 auf das Vergütungsniveau der Tarifgemeinschaft der AOKen zurückkehren. „Das gilt auch für die kommenden Vergütungssteigerungen, an deren Verhandlung wir uns wieder beteiligen.”
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