Krankenversicherung

AOK-Chef will PKV abwickeln dpa, 28.03.2012 11:21 Uhr

Berlin - 

AOK-Chef Jürgen Graalmann hat die Politik aufgefordert, die private Krankenversicherung (PKV) in ihrer heutigen Form nicht künstlich am Leben zu erhalten: „Die Lage der PKV ist ganz offensichtlich bedrohlich“, sagte der Vorsitzende des AOK-Bundesverbands.

„So wie es aussieht, bekommen die Versicherer diese Krise nicht selbst unter Kontrolle“, sagte Graalmann. Ein einheitlicher Versicherungsmarkt sei die logische Konsequenz. Die Politik solle dabei auf einen Ausgleich für die PKV-Unternehmen verzichten: „Wenn das heutige Geschäftsmodell der PKV gescheitert ist, darf es keine politischen Kompensationsgeschäfte geben“, forderte Graalmann.

An diesem Donnerstag will der Bundesverband der Verbraucherzentralen mit Forderungen angesichts von Kostensteigerungen bei der PKV in die Öffentlichkeit gehen. „Massive Tarifsteigerungen einiger privater Krankenversicherer zum Jahreswechsel haben etliche Versicherte in finanzielle Nöte geführt“, meint der Verband.

Zuletzt hatte der CDU-Gesundheitsexperte, Jens Spahn, mit der Äußerung für Aufsehen gesorgt, er halte die Trennung von PKV und GKV für nicht mehr zeitgemäß.