Günter Wältermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, hat sich den Alltag in der Offizin einmal persönlich angeschaut. Er absolvierte ein zweistündiges Betriebspraktikum in der Kölner Apotheke von Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein (AVNR).
Wältermann informierte sich laut AVNR über die qualitätsgesicherten Abläufe sowie die aktuellen Herausforderungen in der Apothekenpraxis. Dabei habe er großes Interesse an allen Leistungsbereichen gezeigt, insbesondere auch an der Arbeit im Labor bei der Herstellung von Rezepturen.
Preis nutzte die Gelegenheit, um auch drängende Apothekenthemen anzusprechen, insbesondere auch der Umgang mit E-Rezepten und den aus Apothekersicht in der Einführungsphase schwer zu kalkulierenden Fehlerquellen. Preis forderte eine Friedenspflicht mit dem Ziel, Vollabsetzungen zu vermeiden und eine unterbrechungsfreie Versorgung der Patienten zu sichern. Wältermann kündigte an, dazu im Gespräch bleiben zu wollen.
Der Kassenchef, der schon bei Modellprojekten zu Grippeimpfungen initiativ geworden war, will die Kernkompetenzen der Apotheken künftig stärker nutzen, insbesondere bei der Optimierung der Arzneimitteltherapiesicherheit der Versicherten, Stichwort „Polypharmazie“.
Preis lobte den intensiven Austausch mit Wältermann, der in sehr guter Atmosphäre verlief: „Mit Herrn Wältermann und der AOK Rheinland/Hamburg haben wir einen sehr konstruktiven Vertragspartner, dem auch ein partnerschaftlicher Umgang miteinander wichtig ist“, so Preis. Bei dringendem Handlungsbedarf in kritischen Situationen seien auch kurzfristige Vereinbarungen möglich – beispielhaft dafür stehe die Vereinbarung zur Lockerung der Rabattverträge anlässlich der Coronapandemie im März 2020, die zunächst in Nordrhein verhandelt wurde und bis heute bundesweit Bestand habe. Auch in Zukunft wolle man gemeinsam mit guten Ideen vorangehen.
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