ABDA/KBV-Modell

Hermann: Hersteller werden klagen

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Berlin -

Als einzige Krankenkasse hob die AOK Plus die Hand als es darum ging, das ABDA/KBV-Modell zu testen. Doch es gibt Kritik für die Beteiligung am Modellprojekt in Sachsen und Thüringen aus dem eigenen Lager: Dr. Christopher Hermann, Chef der AOK Baden-Württemberg, kritisierte das Projekt gegenüber der Ärztezeitung als „nicht umsetzbar“.

Die AOK Baden-Württemberg ist im AOK-System für Arzneimittel-Ausschreibungen zuständig. Dementsprechend macht sich Hermann Sorgen um die Einhaltung der Rabattverträge. Europaweit ausgeschriebene Vereinbarungen könnten durch das ABDA/KBV-Modell nicht einfach außer Kraft gesetzt werden, moniert der AOK-Chef.

Hermanns Kritik zielt aber ins Leere: Laut Eckpunktepapier ist ausdrücklich vorgesehen, dass die Ärzte Wirkstoffe verschreiben – in der zweiten Phase des Modells auf Basis eines Medikationskatalogs – und die Apotheker das entsprechende Rabattarzneimittel abgeben.

Hermann kritisiert allerdings auch die Wirkstoffliste: Mit Einführung eines solchen Kataloges könnten sich Marktanteile zugunsten bestimmter Wirkstoffe verschieben, so Hermann. Damit werde die unternehmerische Kalkulationsgrundlage bestehender Rabattverträge ausgehebelt. Auch Schadenersatzforderungen der Hersteller seien daher nicht auszuschließen, prophezeit der Kassenchef.

Nach dem Plan der Apotheker und Ärzte in Sachsen und Thüringen sowie der AOK Plus soll die erste Phase des Modells noch im Frühling dieses Jahres beginnen. Der Medikationskatalog soll im zweiten Quartal zur Anwendung kommen, das Medikationsmanagement erst Ende des Jahres.

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