Krankenkassen

AOK ätzt gegen TK-Prämie

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Berlin -

Dass die Krankenkassen in ihrer Wortwahl gegenüber den Leistungserbringern nicht zimperlich sind, wissen die Apotheker aus eigener Erfahrung. Doch auch untereinander können die Kassen kratzen und beißen. Das aktuelle Beispiel liefert die AOK, die gegen die geplante Prämienausschüttung der TK wettert.

 

„Wenn jetzt schon der TK-Chef selbst andeutet, dass die angekündigte Prämienausschüttung nur eine einmalige Sache sein könnte, dann ist das nichts weiter als eine Fangprämie für Neukunden“, so AOK-Chef Jürgen Graalmann. Die AOK setze auf Stabilität statt auf kurzfristiges Prämien-Jojo.

„Wenige Kassen setzen nun offensichtlich auf eine Geiz-ist-geil-Mentalität, die von der Mehrheit der Versicherten abgelehnt wird“, so die AOK. Denn von der Prämie blieben den TK-Versicherten nicht mehr als vier bis acht Euro pro Monat. Der finanzielle Verwaltungsaufwand zur Ausschüttung sei hingegen enorm. „Somit will die TK jetzt die solidarisch aufgebrachten Beiträge aller gesetzlich Versicherten an den Finanzminister und die Deutsche Post verteilen“, ätzen die Ortskrankenkassen.

Dass die TK übrehaupt zu viel Geld hat, ist aus Sicht der AOK dem ungerechten System der Gelderverteilung unter den Kassen geschuldet. „Es ist eine Sache, dass sich die TK seit Jahren dafür einsetzt, dass dieser Fehler nicht korrigiert wird. Jetzt noch mit diesem zu Unrecht erhaltenen Geld 'Kasse zu machen', schlägt jedoch dem Fass den Boden aus“, so die AOK.

 

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