Antibiotikaresistenzen

Tierärzte/Ärzte: Minister sollen vermitteln

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Berlin -

Veterinärärzte wollen sich im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen mit Humanmedizinern zusammenschließen. Das hat der Präsident des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (BPT), Dr. Hans-Joachim Götz, in einem Schreiben an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) deutlich gemacht. 

Weil die organisierte Ärzteschaft einem gemeinsamen Dialog bislang abgelehnt hat, fordert Götz die beiden für das Thema zuständigen Minister auf, einen Runden Tisch für lösungsorientierte Diskussionen zwischen den führenden human- und veterinärmedizinischen Verbänden einzurichten.

Gleichzeitig wies Götz die alleinige Verantwortung von Veterinären für die Resistenzlage in der Humanmedizin zurück. Auch Humanmediziner trügen durch ihr Verschreibungsverhalten und durch mangelnde Hygiene in Krankenhäusern zu der Zunahme multiresistenter Keime bei.

Tierärzte und Ärzte sollen sich laut Götz gemeinsam im Sinne des AMR-Aktionsplans der EU-Kommission und der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) für einen restriktiven Einsatz von Antibiotika einsetzen und effektive Lösungen entwickeln.

Nach Ansicht der Tierärzte schieben Humanmediziner die Verantwortung für die Resistenzlage in der Humanmedizin zunehmend allein dem Antibiotikaeinsatz in der Tiermast zu. Der durch das eigene Verschreibungsverhalten und die mangelnden Hygienemaßnahmen in deutschen Krankenhäusern verursachte Selektionsdruck und die Verbreitung von resistenten Bakterien dagegen würden jedoch mit keinem Wort erwähnt, kritisieren die Veterinäre.

Jüngstes Beispiel dafür sei der Beschluss des Deutschen Ärztetages zum Thema. Darin wird angesichts der Zunahme multiresistenter Keime in den vergangenen Jahren gefordert, dass keine Zeit mit Dokumentation verloren gehen dürfe und die Politik zeitnah geeignete Maßnahmen treffen solle, um den Einsatz der Antibiotika in der Tiermast zu vermindern – sei doch der Antibiotikaverbrauch in der Veterinärmedizin doppelt so hoch wie in der Humanmedizin.

Aus welcher Quelle der Ärztetag Daten über den Antibiotikaverbrauch in der Humanmedizin bezögen, bleibe indes im Ungewissen, so die Veterinäre. Bis heute stünde keine Statistik zur Verfügung, die diesen ähnlich transparent darstelle, wie das in der Veterinärmedizin durch die Zahlen des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) der Fall sei.

„Eine derart einseitige Darstellung, die notwendige Maßnahmen im eigenen Bereich vermissen und gleichzeitig den aktuellen Stand der Wissenschaft außer Acht lässt, kann nicht länger hingenommen und von der Politik ignoriert werden“, so Götz in seinem Schreiben. Schließlich sei die DART nicht alleine erarbeitet worden, um der Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen bei Tieren Rechnung zu tragen, sondern auch der bei Menschen.

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