Die rund 700 Stadt- und Kreiskrankenhäuser in Deutschland steuern auf einen neuen Tarifkonflikt zu. Während die Ärztegewerkschaft Marburger Bund bei der Anfang 2008 anstehenden Tarifrunde Gehaltssteigerungen durchsetzen will, sieht die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) derzeit keine Spielräume für lineare Erhöhungen.
„Eine Nullrunde ist absolut nicht annehmbar“, sagte ein Sprecher der Ärztegewerkschaft. Nach der Kündigung der geltenden Vergütungstabelle zum Jahresende fordere der Marburger Bund die VKA zu Tarifverhandlungen Anfang kommenden Jahres auf. Am kommenden Dienstag will die Kleine Tarifkommission der Gewerkschaft ihre genaue Forderung beschließen.
Nach mehrwöchigen Ärzte-Streiks hatte der Marburger Bund im Sommer 2006 den ersten eigenständigen Tarifvertrag für die 55.000 Mediziner an kommunalen Krankenhäusern abgeschlossen. Im Vergleich zum alten Bundesangestellten-Tarifvertrag lag das Plus bei den Gehältern zwischen 1,5 und 4 Prozent. Die Erhöhung müsse sich auch an internationalen Maßstäben orientieren, sagte Marburger-Bund-Chef Rudolf Henke der „Frankfurter Rundschau“.
VKA-Präsident Thomas Böhle sagte der Zeitung, an den Kliniken „geht nichts“. Nach Angaben der VKA stiegen die Gehälter der Ärzte durch den Abschluss 2006 im Vergleich zum Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst um 10 bis 13 Prozent.
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