AMTS-Aktionsplan

3 Millionen Euro für Medikationsplan-App APOTHEKE ADHOC, 17.08.2016 11:47 Uhr

Berlin - 

Das Bundeskabinett hat den „Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland“ beraten. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) will sich mit mehreren Millionen Euro an der Umsetzung des Plans beteiligen.

Das BMG stellt für einzelne Maßnahmen bis 2019 knapp drei Millionen Euro zur Verfügung. Gefördert wird damit beispielsweise der Aufbau einer Datenbank zur Dosierung von Arzneimitteln für Kinder sowie eine Medikationsplan-App für Sehbehinderte. Diese App soll elektronische Daten für den Medikationsplan über das Scannen eines Barcodes erfassen und die Daten barrierefrei ausgeben können.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) erklärt zum AMTS-Aktionsplan: „Wir wollen gemeinsam mit allen Beteiligten – der Ärzte- und Apothekerschaft, den Pflegekräften sowie den Patientinnen und Patienten – den sicheren Umgang mit Arzneimitteln fördern, damit diese gut wirken können und unerwünschte Neben- und Wechselwirkungen verhindert werden.“

Aufgrund des E-Health-Gesetzes hat ab Oktober jeder Patient, der mindestens drei verordnete Arzneimittel anwendet, Anspruch auf einen Medikationsplan. „Gerade für ältere, chronisch und mehrfach erkrankte Menschen ist das eine große Hilfe“, sagt Gröhe. Der neue AMTS-Aktionsplan unterstütze die Patientensicherheit.

Auch die drei bisherigen Aktionspläne zur Arzneimitteltherapiesicherheit seit 2008 hätten bedeutenden Beiträge zur Verbesserung auf diesem Gebiet geleistet, heißt es aus dem BMG. Zu den wichtigsten Ergebnissen zähle die Einführung eines einheitlichen Medikationsplanes. Ab 2018 soll der Medikationsplan auch elektronisch von der Gesundheitskarte abrufbar sein.

Der Aktionsplan für die Jahre 2016 bis 2019 wurde gemeinsam mit der Ärzte- und Apothekerschaft, der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), dem Aktionsbündnis Patientensicherheit, dem Deutschen Pflegerat und Patientenverbänden erarbeitet.

Der Plan umfasst 42 Maßnahmen. Schwerpunktmäßig sollen Apotheker, Patienten, Ärzte, Pfleger und die Öffentlichkeit für vermeidbare Risiken der Arzneimitteltherapie sensibilisiert werden. Zudem sollen Arzneimittel besser gekennzeichnet werden. Darüber hinaus soll die Forschung im Bereich der Arzneimitteltherapiesicherheit unterstützt werden.