Altersvorsorge

Union plant Renten-Pflicht für Selbstständige APOTHEKE ADHOC, 13.07.2016 14:47 Uhr

Berlin - 

Die Union will Selbstständige dazu verpflichten, sich für das Alter finanziell abzusichern. Darauf haben sich die Rentenexperten von CDU und CSU geeinigt. Die Rentenpflicht soll aber nicht für Apotheker und andere Mitglieder von berufsständischen Versorgungswerken gelten. Nach Angaben von CDU-Arbeitsexperte Peter Weiß sind 30 Prozent der Selbstständigen und Freien Berufe über Versorgungswerke abgesichert.

„Für 70 Prozent der Selbstständigen gibt es keine Versicherungspflicht“, so Weiß zu APOTHEKE ADHOC. Mit Blick auf die zahlreichen Selbstständigen mit nur geringem Verdienst müsse das geändert werden, weil sonst Altersarmut drohe. Bereits in der Regierung mit der FDP hatte die Union einen Anlauf für eine Pflichtversicherung für Selbstständige gestartet, war aber am Widerstand der FDP gescheitert.

Im Gespräch sind jetzt zwei Varianten: Eine Option ist, dass Selbstständige in die gesetzliche Rente einzahlen müssen, die andere eine Nachweispflicht zur armutsfesten Altersvorsorge mit freier Wahl des Absicherungsmodells. Letzteres würde Selbstständigen demnach verschiedene Vorsorgemöglichkeiten wie beispielsweise eine eigene Lebensversicherung oder eine Riester-Rente erlauben. Ausnahmen seien etwa für Künstler denkbar, die anders abgesichert seien.

„Die Hälfte derjenigen, die im Alter auf Grundsicherung angewiesen sind, hat keinerlei Rentenansprüche“, so CDU-Arbeitsexperte Peter Weiß: „Das zeigt, wie wichtig eine Versicherungspflicht für Selbstständige ist.“