Lauterbach: Karriere für Pfleger

Die SPD warnt vor einem massiven Einbruch bei der Qualität in der Altenpflege in Deutschland und will den Bereich massiv aufwerten. So sollen Altenpfleger weit besser als bisher in ihrem Beruf Karriere machen können, wie SPD-Gesundheitsexperte Professor Dr. Karl Lauterbach sagte.

Schon heute fehlten zwischen 100.000 und 200.000 Pflegekräfte. Die Lücke drohe um jährlich 50.000 bis 100.000 zu wachsen. Denn je mehr Kräfte fehlten, desto mehr Belastungen müssten die bleibenden Pfleger schultern. „Weil so wenig nachkommen, gehen diejenigen, die schon da sind“, warnte Lauterbach. „Wenn wir diesen Exodus einmal haben, wird sich die Qualität der Pflege in Deutschland massiv verschlechtern.“

Die Ausbildung zum Pfleger müsse kostenlos werden. Und es müsse verschiedene Karrierestufen geben, so dass Fachkräfte auch für ganze Bereiche etwa eines Heimes zuständig werden.

Insgesamt will die SPD laut Lauterbach im Fall eines Siegs bei der Bundestagswahl im Herbst die Heime zu besserer Personalausstattung verpflichten, Heimkontrollen von den Pflegekassen weg in unabhängige Hände legen und mehr Hilfen für Demente einführen.

SPD-Kandidat Peer Steinbrück mache Pflege zur Chefsache. An einem Finanzplan werde gearbeitet. Mehrkosten in Milliardenhöhe könnten aber dazu führen, dass der Pflegebeitragssatz um einen halben Prozentpunkt steige.