Spargesetz, Apothekensterben und Cannabis-Legalisierung – es gab viel zu besprechen beim Abgeordnetenbseuch in der Funkturm-Apotheke in Dortmund. Inhaber Frank Dieckerhoff, Vizepräsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, hatte die SPD-Landtagsabgeordneten Nadja Lüders und Volkan Baran zu sich eingeladen.
Dieckerhoff zeichnete dabei ein besorgniserregendes Bild für die zukünftige Arzneimittelversorgung in der Stadt: „Vor zehn Jahren haben wir in Dortmund noch 152 Apotheken gezählt. Aktuell sind es nur noch 117. Das ist ein Rückgang um 23 Prozent.“ Weil die Hausarztpraxis des Stadtteils ebenfalls geschlossen worden sei, wird die Versorgung mit Corona- und Grippeschutzimpfungen durch die Apotheke gewährleistet. Das Angebot werde viel genutzt, gerade von den älteren Patient:innen.
Trotzdem sehe es für die „Versorgung in Pantoffelnähe“ zunehmend schlechter aus, müssten die Abgeordneten einsehen, daran habe auch das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz seinen Anteil: „Die logische Konsequenz dieser einseitigen Sparpolitik sind eine unglaublich große Demotivation bei vielen meiner Kolleginnen und Kollegen und zusätzliche Apothekenschließungen“, so Dieckerhoff.
Neben der Kritik am GKV-Finanzstabilisierungsgesetz hat Dieckerhoff auch eine klare Meinung zu dem Verkauf von Cannabis als Genussmittel in Apotheken: Er hält maximal das freiwillige Angebot von Apotheken für denkbar. Alles andere sei für ihn ein Widerspruch mit dem heilberuflichen Auftrag seines Berufes.
Das Resümee der Abgeordneten nach ihrem Besuch: „Daher müssen wir im Gespräch bleiben, Ihre Argumente auf der Landesebene besprechen und auch weiter in die Bundespolitik tragen.“ Dazu wird ein Austausch der SPD-Gesundheitsexperten im Landtag mit Dieckerhoff und weiteren Vertretern der Kammer stattfinden.
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