Fachkräftemangel, Bürokratie und Unterfinanzierung

Aktionsbündnis: „Politik muss endlich gegensteuern“

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Berlin -

Das neu gegründete „Aktionsbündnis Patientenversorgung“, ein Bündnis aus Apothekerinnen und Apothekern, Hausärztinnen und Hausärzten, medizinischen, pharmazeutischen und pflegerischen Fachkräften in Nordrhein setzt sich gemeinsam für eine nachhaltige Sicherstellung und Verbesserung der Versorgung von Patienten und Patientinnen in der ambulanten Versorgung ein. Die Mahnung: Diese Betreuung sei massiv gefährdet aufgrund von „Fachkräftemangel, überbordender Bürokratie, Unterfinanzierung und mangelnder Stärkung durch die Politik.“

Die ambulante, regionale und lokale Gesundheitsversorgung sei massiv gefährdet: Die Hauptursachen sind laut einer gemeinsamen Pressemeldung des Aktionbündnisses: „Fachkräftemangel, überbordende Bürokratie, Unterfinanzierung und die mangelnde Stärkung durch die Politik“. Das sei „medial in den letzten Tagen nochmals breitenwirksam zur Geltung gekommen“, heißt es weiter. Das Bündnis fordert: „Die nachfolgenden Probleme müssen endlich ernst genommen werden, und die Politik muss entschieden handeln und konsequent gegensteuern“. Folgende Punkte werden angeführt:

„Stetig sinkende Patientenbetreuungszeiten“

Der medizinische, pharmazeutische und pflegerische Standard kann gerade noch eingehalten werden. Apothekerinnen und Apotheker, Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte arbeiten an der obersten Belastungsgrenze und darüber hinaus. Immer weniger medizinische, pharmazeutische und pflegende Fachkräfte müssen immer mehr PatientInnen versorgen und haben dafür immer weniger Zeit zur Verfügung.

„Erhöhter Versorgungs- und Personalbedarf“

Steigende Patientenzahlen bedeuten erhöhten Versorgungs- und Personalbedarf. Outsourcing und Zeitarbeit können dabei den Bedarf an medizinisch-pflegerischen Dienstleistungen dauerhaft weder quantitativ und noch qualitativ lösen. Was betriebswirtschaftlich teilweise erfolgreich scheint, ist für Mitarbeitende und Patient:innen nicht sinnvoll. Worauf es stattdessen entscheidend ankommt, ist die Sicherung von qualifizierten und engagierten medizinischen, pflegerischen und pharmazeutischen Nachwuchskräften. Das geht nur durch politische Stärkung der ambulanten Versorgung. Dazu benötigen gerade in diesen schwierigen Zeiten die dienstleistenden, vorhandenen Akteure endlich Planungssicherheit und uneingeschränkte Unterstützung durch die Politik.

„Eklatanter Fachkräftemangel“

Die medizinischen, pharmazeutischen und pflegerischen Berufe leiden nicht nur unter einer eklatanten Mangelsituation. Sie sind offenbar auch immer weniger attraktiv bei der Berufswahl der jüngeren Bürgerinnen und Bürger. Damit Nachwuchswerbung überzeugen kann, ist eine stärkere politische Anerkennung und Honorierung der medizinischen, pharmazeutischen und pflegerischen Berufe unverzichtbar. Diese Forderung muss leider immer wieder neu gestellt werden.

„Überbordende Bürokratie“

Die Bürokratie hat in allen Bereichen der medizinischen, pharmazeutischen und pflegerischen Versorgung ein unzumutbares Ausmaß erreicht – dieses bindet Zeit, führt zunehmend zu Abstimmungsschwierigkeiten zwischen den verschiedenen Gesundheitsversorgern und verschlechtert somit die Patientenversorgung.

„Digitalisierung muss entlasten“

Digitalisierung darf im Gesundheitswesen kein Selbstzweck sein und muss vor allem auch in die Arbeitsabläufe der verantwortlichen Akteure für eine optimale Patientenversorgung passen. Sie ist nur dann sinnvoll, wenn sie auf einem gesicherten Datenschutzniveau technisch zuverlässig läuft und einen dienenden Charakter zum Nutzen aller hat und auch für möglichst viele Patient:innen gut und barrierefrei nutzbar ist.

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