Nach den bereits abgeschlossenen Kammerwahl in Niedersachsen und Berlin steht demnächst auch im Gebiet Nordrhein eine Wahl an. Etwa 12.000 Apotheker:innen sollen hier ihre Stimme abgeben, um die neue Kammerversammlung zu wählen. Bis zum 20. Juni kann per Briefwahl abgestimmt werden.
Zusammen mit den Unterlagen wurden den Apotheker:innen im Kammerbezirk Nordrhein auch Infos über die zur Wahl stehenden Listen zugeschickt. Nun sind die Wahlberechtigten in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf an der Reihe, ihre Standesvertretung der XVIII. Kammerversammlung neu zu wählen.
Von diesem besonderen Recht sollten die Apotheker:innen auch unbedingt Gebrauch machen, wie die Kammer schreibt. „Unser Status als weitgehend eigenverantwortliche und fachlich unabhängige Heilberufler begründet diese Form der Selbstverwaltung“, sagt Dr. Stefan Derix, Hauptgeschäftsführer der Apothekerkammer Nordrhein (AKNR). „Damit hat jede und jeder von uns die Chance, mit der Nutzung des Wahlrechts auch den künftigen berufspolitischen Kurs mitzubestimmen. Eine starke Selbstverwaltung war noch nie so wichtig wie heute.“
Es sei ratsam, seine Wahlunterlagen zeitnah zurückzuschicken. Zudem nimmt die AKNR auch den Briefwahl-Skeptiker:innen den Wind aus den Segeln. Trotz nummerierter Versandumschläge sei die Wahl wirklich geheim und erfülle alle Voraussetzungen, wie sie auch bei Landtags- oder Bundestagswahlen herrschen.
„Der äußere, mit der Adresse des für den Wahlkreis zuständigen Wahlleiters versehene Umschlag muss nummeriert sein, um zu registrieren, wer von den Wahlberechtigten sein Wahlrecht ausgeübt hat, und um gleichzeitig zu gewährleisten, dass von den Wahlberechtigten niemand sein Wahlrecht mehrfach ausübt. Die eigentlichen – gänzlich neutral in hellblau gestalteten – Wahlbriefe werden nach der Registrierung (anhand der auf den äußeren Umschlägen aufgedruckten Nummern) ungeöffnet in ein gesondertes Behältnis gelegt“, erklärt die Kammer das Vorgehen.
Ab dem 21. Juni werden dann erst die abgegebenen Stimmen geöffnet und ausgezählt. Demnach sei dann keine Zuordnung der äußeren Umschläge zu den eigentlichen Wahlbriefen mehr möglich. Am darauffolgenden Montag, den 24. Juni, ist die Sitzung des Hauptwahlausschusses geplant; anschließend wird das Ergebnis verkündet. Am 22. August findet die konstituierende Kammerversammlung statt.
Nach eigenen Angaben ist die „Initiative Nordrhein“ aus berufspolitisch aktiven Apothekern entstanden, die bislang für verschiedene Listen in den Gremien der Kammer tätig waren. Dabei hat sie große Ziele: „Die Förderung des Nachwuchses, Stärkung des freien Heilberufs des Apothekers auf einer soliden Honorarbasis, um die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln aus der Vor-Ort-Apotheke sicherzustellen – diese Ziele wollen wir vor dem Hintergrund einer digitalisierten Entwicklung im Gesundheitsbereich mit neuen Anforderungen an den Apothekerberuf erreichen. Außerdem möchten wir, dass Kammerarbeit noch mehr für die Kollegen an der Basis erlebbar wird und sie in ihrem Berufsalltag bestmöglich unterstützt“, so ein Sprecher.
Der „Initiative Nordrhein“ gehört auch der bisherige Kammerpräsident Dr. Armin Hoffmann an.
APOTHEKE ADHOC Debatte