Ärztetag

Mediziner gegen Datenhunger der Kassen

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Düsseldorf -

Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) kommt aus der Kritik nicht heraus. „Weder kann die eGK die Patientenversorgung verbessern noch ist sie für die elektronische Kommunikation im Gesundheitswesen notwendig“, sagte Dr. Wieland Dietrich, Vorstandsvorsitzender der Freien Ärzteschaft (FÄ), auf dem Deutschen Ärztetag in Düsseldorf. „Wir fordern statt der geplanten bundesweiten zentralisierten Telematikinfrastruktur eine datensparsame, staats- und kassenferne dezentrale Kommunikation und Datenverwendung in der Medizin.“

Große, über das Internet gespeicherte Datenmengen seien auf Dauer nicht sicher zu schützen, so die Delegierten des Deutschen Ärztetages. Medizindaten stünden unter dem besonderen Schutz der ärztlichen Schweigepflicht und dürften grundsätzlich nicht zentral gespeichert werden. Die Delegierten lehnten zudem mit großer Mehrheit das sogenannte Versichertenstammdatenmanagement (VSDM) ab und fordern von der Politik eine entsprechende Gesetzesänderung.

Nach dem Willen der Krankenkassen sollen die Arztpraxen dazu verpflichtet sein, die Versichertenstammdaten über das Internet auf der eGK zu aktualisieren. „Arztpraxen sind aber keine Online-Außenstellen der Krankenkassen“, betonte FÄ-Vizevorsitzender Dr. Axel Brunngraber. Auch eine Ausweiskontrolle in den Praxen zur Prüfung der Identität der Patienten lehnten die Delegierten mit großer Mehrheit ab.

Ebenso standen die Kosten des eGK-Projekts zur Abstimmung. Angesichts der bisherigen Milliardenausgaben verlangten die Ärzte eine neue Kosten-Nutzen-Analyse. Zudem fordern die Delegierten, der Vorstand der Bundesärztekammer (BÄK) müsse Transparenz über die bisherigen Ausgaben der Bundesärztekammer für die eGK-Betreibergesellschaft Gematik und das eigene Telematik-Dezernat herstellen.

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