Die Ärzte fordern Ausfallentschädigungen für Termine, die von den Patienten geschwänzt werden. Das beschloss der Deutsche Ärztetag im Gegenzug für die geplante gesetzliche Termingarantie für Patienten. In jedem Quartal würden bundesweit mehr als 6,5 Millionen Termine von Patienten nicht wahrgenommen. Dies verursache nicht nur volkswirtschaftliche Kosten, sondern verschärfe auch die Termin-Enge in Praxen.
Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery sagte: „Wenn die Patienten Garantien von ihren Ärzten bekommen, muss es im Gegenzug auch eine Garantie für die Einhaltung dieses Privilegs geben.“ Vorstellbar sei zum Beispiel, die Krankenkassen zur Kasse zu bitten, wenn Patienten Termine sausen ließen. Denn hilfreicher als ein Anruf des Arztes sei oft der Anruf der Krankenkasse beim Patienten.
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) wies die Forderung des Ärztetages zurück: „Ein zeitnaher Facharzttermin ist kein Privileg, sondern eine gesetzliche Verpflichtung. Es kann nicht angehen, dass die Fachärzte eine solche zeitnahe Versorgung nicht immer anbieten, aber im Gegenzug eine Entschädigung zum Beispiel von den Krankenkassen fordern, wenn ein Patient einmal einen vereinbarten Termin nicht einhalten konnte.“
Die von der schwarz-roten Koalition geplanten Servicestellen zur Vermittlung von Facharztterminen binnen vier Wochen lehnen die Ärzte ab. Einen Gesetzentwurf dafür gibt es ohnehin noch nicht.
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