Ärztestatistik

17,9 Prozent mehr ambulante Ärzte

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Berlin -

Die Zahl der Ärzte ist im vergangenen Jahr um 2,2 Prozent auf 365.247 gestiegen. Das meldet die Bundesärztekammer (BÄK). Insbesondere die Zahl der Ärzte im ambulanten Bereich hat sich weiter erhöht: Sie stieg um 17,9 Prozent auf 26.307; seit 1993 hat sich die Zahl damit fast verfünffacht. Weitere 121.600 Ärzte arbeiten in einer eigenen Praxis. Stationär sind 186.300 Mediziner angestellt. Die Zahl der Mediziner im Ruhestand beziehungsweise ohne ärztliche Tätigkeit hat sich laut Ärztestatistik um 2,4 Prozent auf 115.900 weiter erhöht.

Laut BÄK-Präsident Professor Dr. Frank Ulrich Montgomery reicht das leichte Ärzteplus bei Weitem nicht aus, um die Lücken in der medizinischen Versorgung zu schließen.

Der GKV-Spitzenverband interpretiert die Zahlen anders: Diese zeigten deutlich, „dass wir einen stetigen Zuwachs an Ärztinnen und Ärzten haben. Von einem allgemeinen Ärztemangel sind wir weit entfernt“, so Florian Lanz, Sprecher des Verbandes. Laut GKV-Grafik stieg die Anzahl der Ärzte pro 100.000 Einwohner seit 1990 von 215 auf 405 im Jahr 2013.

Die BÄK warnt dagegen vor der Alterung der Ärzteschaft: Der Anteil der unter 35-jährigen Ärzte lag laut BÄK 2014 bei 18,3 Prozent – 1993 waren es noch 26,6 Prozent. Der Anteil der 40- bis 49-jährigen Mediziner sei von 26,6 Prozent auf 25,2 Prozent geschrumpft, während der Anteil der 50- bis 59-jährigen von 28,3 Prozent auf 28,5 Prozent angestiegen sei.

Umfragen zufolge würden 23 Prozent der niedergelassenen Ärzte planen, bis zum Jahr 2020 ihre Praxis aufzugeben. Laut KBV-Statistik werde sich die Zahl der Hausärzte um etwa 7000 verringern. Immer mehr Jungmediziner würden sich für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf, Familie und Freizeit, sowie feste Arbeitszeiten und flexible Arbeitszeitmodelle gegen die Niederlassung entscheiden.

Aber auch in den Krankenhäusern würden bis zum Jahr 2030 etwa 111.000 Ärzte fehlen, so die BÄK. Dem gegenüber stehe ein personeller Mehrbedarf: Je älter die Bevölkerung, desto höher die Behandlungsintensität und damit die Nachfrage.

„Abwehren lässt sich der Ärztemangel nur, wenn es gelingt, mehr Ärztinnen und Ärzte auszubilden.“ Derzeit gebe es knapp 10.000 Medizinstudienplätze. „Mindestens zehn Prozent mehr wären notwendig“, fordert Montgomery.

Ein Hoffnungsschimmer sei, dass die Zahl der Zulassungen in den Fächern Allgemeinmedizin sowie Innere und Allgemeinmedizin gegenüber dem Vorjahr von 1112 auf 1218 angestiegen sei. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 11.726 Anerkennungen von Facharztbezeichnungen ausgesprochen. 2012 waren es nur 11.149.

Außerdem gibt es immer mehr Frauen: Die Anzahl der Ärztinnen stieg von einem 33,6 Prozent-Anteil 1991 auf 45,5 Prozent 2014. Und auch mehr ausländische Ärzte arbeiten in Deutschland: Die Zahl der gemeldeten ausländischen Ärzte stieg im vergangenen Jahr um 3768 auf 39.661, das entspricht einem Plus von 10,5 Prozent.

72,3 Prozent aller ausländischen Ärzte kamen aus Europa, 18,4 Prozent aus Asien, 5,7 Prozent aus Afrika und 2,9 Prozent aus Amerika. Die größten Gruppen bilden demnach die Rumänen (3857), Griechen (3011) und Österreicher (2695), gefolgt von den Polen (1936). 2364 Ärzte wanderten laut Ärztestatistik aus, davon die meisten in die Schweiz (754), Österreich (285) und die USA (131).

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