Kritik an „Rückfragepflicht“

Ärztekammer für gelockerte Austauschregeln

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Berlin -

Die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz fordert nach der Genehmigung für die Einfuhr von nicht zugelassenen Antibiotika-Säften aus dem Ausland weitere Schritte für eine bessere Medikamentenversorgung von Kindern in Rheinland-Pfalz. Die Maßnahme sei zwar eine Notlösung, könne aber helfen, den aktuellen Versorgungsengpass etwas abzufedern, sagte eine Sprecherin.

„Wir müssen die Produktion von versorgungsrelevanten Medikamenten wieder nach Europa und auch nach Deutschland zurückverlegen“, forderte die Sprecherin der Landesärztekammer. Nötig sei es auch, gerade bei Medikamenten für Kinder Fest- und Rabattverträge zumindest zu lockern und der Industrie auch zu erlauben, Festpreise anzuheben.

„Zugleich fordern wir aber auch, dass Apotheker nicht wie derzeit vorgeschrieben, bei jeder Verordnung beim ausstellenden Arzt nachfragen müssen, ob sie ein Ausweichmedikament abgeben dürfen“, erklärte die Sprecherin. „Diese permanente Rückfragepflicht bindet viel zu viel Zeit in Apotheken und Praxen.“

Das für den Arzneimittelverkehr zuständige Landesamt für Jugend und Soziales hatte jüngst in einer Allgemeinverfügung den Großhandlungen und Apotheken im Land grünes Licht gegeben, um diese Medikamente zu importieren. Möglich ist das, weil das Bundesgesundheitsministerium offiziell einen Versorgungsmangel für diese Präparate festgestellt hatte. Bei den Lockerungen geht es etwa um die Einfuhr von Produkten, die in Deutschland nicht zugelassen oder registriert sind.

Nach Angaben des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte sind Antibiotika derzeit bundesweit so knapp, dass auch für schwer erkrankte Kinder nicht ausreichend Mittel zur Verfügung stehen.

Auch die Landesärztekammer hate wegen des Mangels an fieber- und schmerzsenkenden Medikamenten und Antibiotika für Kinder mit Blick auf den kommenden Winter weiter Sorge.

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