Gesundheitsfonds

Ärztechef warnt vor Korruption APOTHEKE ADHOC, 06.01.2009 12:14 Uhr

Berlin - 

Der Präsident der Bundesärztekammer, Professor Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, hat in einem Interview mit dem Onlineportal "Bild.de" vor der Gefahr der Korrumpierbarkeit der Ärzte aufgrund des neuen morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) zwischen den Krankenkassen gewarnt. „Die Krankenkassen bekommen für 80 definierte Krankheiten deutlich mehr Geld aus dem Fonds und deshalb schicken sie jetzt sogenannte Berater in die Praxen und bedrängen die Ärzte“, so Hoppe. „Da wird sogar mit Geld gewunken. Wir haben Angst, dass Ärzte korrumpierbar werden.“

Mit der Einführung des Gesundheitsfonds erhalten die Kassen mehr Mittel für jene Versicherten, die eine von diesen Krankheiten haben. Für jeden Versicherten erhalten die sie eine Grundpauschale sowie Zu- und Abschläge, die sich an Alter, Geschlecht und Art der Krankheit ausrichten. Gerade dieser Zuschlag für schwere chronische Erkrankungen stößt bei Kritikern auf Unmut.

Dagegen halten die Krankenkassen die Kritik für unberechtigt. Manipulationen oder gefälschte Diagnosen würden weder den Kassen noch den Ärzten nützen. „Wir würden uns dadurch nur selbst schaden“, erklärte eine Sprecherin des AOK-Bundesverbandes im Tagesspiegel.