Die Praxen sprechen sich für eine baldige dauerhafte Einführung von telefonischen Krankschreibungen aus. Der Vorstandschef der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin, Burkhard Ruppert, begründete die Forderung laut einem RBB-Bericht mit der zunehmenden Zahl der Infekte in den vergangenen Wochen. Die Praxen hätten deutlich mehr zu tun. Deshalb sei eine sofortige Rückkehr zur Telefon-Regelung sinnvoll – „und nicht erst in vielen Wochen“, zitiert der Sender Ruppert.
Eine KV-Sprecherin bestätigte den Bericht am Montag. Eine Corona-Sonderregelung zu Krankschreibungen ohne persönliches Aufsuchen der Praxis war im Frühjahr ausgelaufen.
Auch ein im Sommer vom Bundestag beschlossenes Gesetz von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) regelt, dass Krankschreibungen per Telefon dauerhaft möglich werden sollen. Voraussetzung soll aber sein, dass es um Erkrankungen ohne schwere Symptome geht und man bei dem Arzt oder der Ärztin schon aus früheren Behandlungen bekannt ist. Die genaue Regelung dazu soll der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) erarbeiten.
Unter Berufung auf das Bundesgesundheitsministerium hieß es nun im RBB, dass der G-BA den gesetzlichen Auftrag „mit dem Ziel einer Beschlussfassung noch im Dezember 2023“ bearbeitet werde.
Das Robert Koch-Institut verzeichnet schon seit einigen Wochen relativ hohe Raten an akuten Atemwegserkrankungen und eine wachsende Zahl von laborbestätigten Corona-Infektionen in Deutschland. Die Grippewelle steht erst noch bevor.
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