Gesundheitsversorgung

Ärzte wollen priorisieren APOTHEKE ADHOC, 24.10.2011 14:39 Uhr

Berlin - 

Schon seit Jahren macht sich die Bundesärztekammer (BÄK) für eine Priorisierung ärztlicher Leistungen stark. Nun scheint die BÄK die gesamte Ärzteschaft von der Ranglisten-Medizin überzeugt zu haben: Insgesamt elf namhafte Ärzteverbände, darunter auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), der Hartmannbund und der NAV-Virchowbund, fordern in ungewohnter Einigkeit eine öffentliche Diskussion über die Festlegung von Vorrangigkeiten in der medizinischen Versorgung.

Angesichts der unzureichenden Finanzierung des Gesundheitssystems sei es unbestreitbar, dass es in der Versorgung zu Rationierungen kommen werde, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der elf Verbände. „Die ärztlichen Spitzenorganisationen fordern angesichts schwindender Ressourcen bei steigendem Behandlungsbedarf, die Priorisierung medizinischer Leistungen öffentlich zu diskutieren.“

Dies ziehe die „Abstufung der Leistungsgewährung nach Vorrangigkeitsprinzipien“ nach sich. Nach den Vorstellungen der Ärzte könnte ein aus Philosophen, Theologen, Juristen, Patientenvertretern und Ärzten bestehender Gesundheitsrat Vorschläge für die Voraussetzungen erarbeiten.