Kasenärztliche Bundesvereinigung

Ärzte wollen mehr Praxisgebühr dpa, 28.06.2010 15:08 Uhr

Berlin - 

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hält eine Ausweitung der Praxisgebühr für sinnvoll. Er unterstütze den Vorschlag aus der CSU, die Praxisgebühr bei jedem Arztbesuch zu erheben, sagte der KBV-Vorsitzende Andreas Köhler. In Deutschland liege die Zahl der Arzt-Patienten-Kontakte mit 18 pro Jahr weit über dem europäischem Durchschnitt.

Wenn diese Zahl durch eine Ausweitung der Praxisgebühr - sie beträgt derzeit zehn Euro pro Quartal - gesenkt werden kann, habe der Arzt auch mehr Zeit für Patienten, so Köhler. Die Praxisgebühr wurde demnach zuletzt in 28,2 Prozent der 526 Millionen Behandlungsfälle erhoben. Nach Zahlung der 10 Euro sind im jeweiligen Quartal in der Regel beliebig viele weitere Arztbesuche ohne erneute Zahlung möglich.

Mit Blick auf das Tauziehen der schwarz-gelben Koalition um Einsparungen und Mehreinnahmen im Gesundheitswesen betonte der KBV-Chef, er hoffe, dass es bei den Ärztehonoraren bei einer Zuwachsbegrenzung von 1 Prozent bleibe. Kein Bereich dürfe ausgeklammert bleiben.

Zudem stellte Köhler eine Vereinbarung über eine Reform des Ärztehonorars vor, die mit dem GKV-Spitzenverband vereinbart worden sei. Künftig soll so die bisherige Benachteiligung von Hausärzten gegenüber Fachärzten abgestellt werden. Fachärzte müssen sich daher auf finanzielle Abstriche einstellen. Die Neuregelung tritt am 1. Juli in Kraft.