Die geplante Einführung von Landarztquoten stößt bei der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) auf Ablehnung. Eine solche Quote sorge nicht für zusätzlichen Ärzte, heißt es in einem Beschluss der Hauptversammlung, der am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde.
Darin bemängeln die Delegierten, dass die derzeitigen Planungen nur auf eine andere Verteilung abzielten, aber nicht „auf die dringend erforderliche Erhöhung der Studienplatzzahlen“ zur Bekämpfung des Ärztemangels.
Nordrhein-Westfalen bringt als erstes Bundesland eine sogenannte Landarztquote für Medizinstudenten an den Start. Danach wird ein Teil der Studienplätze für Bewerber reserviert, die sich vertraglich verpflichten, anschließend zehn Jahre als Hausarzt in einer unterversorgten Region zu arbeiten.
Der MB sieht dieses Instrument skeptisch. Sollten jedoch derartige „Zwangsmaßnahmen“ zum Einsatz kommen, müssten neben Hausarzt-Praxen auch Krankenhäuser davon profitieren. „Nicht nur die Nachbesetzung freiwerdender Kassenarztsitze im ländlichen Bereich stößt auf personelle Probleme, sondern auch die Besetzung freiwerdender Stellen in den Kliniken abseits der Ballungsgebiete“, heißt es in dem Beschluss weiter.
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