Berufsqualifikation

Ärzte wollen kein kürzeres Studium

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Berlin -

Die Ärzte laufen Sturm gegen die Änderungen der Berufsqualifikations-Richtlinie, die die EU-Kommission vorgelegt hat. Demnach soll das Medizinstudium von derzeit mindestens sechs Jahren auf mindestens fünf Jahre gekürzt werden – die Unterrichtszeit soll mit 5.500 Stunden gleich bleiben. Die deutschen Ärzte warnen vor sinkender Qualität der Ausbildung und höheren Abbrecherquoten.

 

Setzen sich die fünf Jahre als Regelstudienzeit durch, könnten die Studenten nicht wie bislang Pflegepraktika und Famulaturen absolvieren, kritisiert der Verband Deutsche Hochschulmedizin. Die Zeit für Prüfungsvorbereitungen würde verkürzt, ebenso die Zeit für Nebenjobs zur Studiumfinanzierung. Zudem hätten die Studenten bei Umsetzung des Vorschlags kaum Freiraum für ein Selbststudium – eine Voraussetzung, um im späteren Berufsleben medizinische Fortschritte bewerten zu können.

Die EU-Kommission hat zudem angekündigt, dass sie künftig selbst die Inhalte von Medizin- und Zahnmedizinstudium festlegen will. Die Ärzte kritisieren, dass es bei einer Anpassung auf EU-Ebene zu lange dauern würde, bis Innovationen bei Medizinern und damit auch bei Patienten ankommen.

Rat und EU-Parlament müssen den Änderungen noch zustimmen. Die Verabschiedung der überarbeiteten Richtlinie wird frühestens für Ende 2012 erwartet.

 

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