Praxishonorar

Ärzte wollen demonstrieren

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Berlin -

Scheitern die geplanten Gespräche zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und dem GKV-Spitzenverband, wollen die Ärzte bundesweit protestieren. Die Aktion sei für der 10. Oktober geplant, sagte ein Sprecher der Allianz der Ärzteverbände. Das sei allerdings nur der Auftakt für weitere Maßnahmen. Das Treffen der KBV und der Kassen ist für den 4. Oktober geplant.

 

Teil der Proteste seien Demonstrationen von Ärzten und medizinischen Fachangestellten vor den Zweigstellen der Krankenkassen. „In vielen Arztpraxen werden dann die Mitarbeiterinnen fehlen“, so der Sprecher. Eine ganze Reihe von Ärzten habe auch angekündigt, ihre Praxen ganz zu schließen.

„Wir haben Hinweise darauf, dass sich an der Haltung der Krankenkassen nichts geändert hat und dass ein für die Ärzte positives Ergebnis bei den anstehenden Verhandlungen unwahrscheinlich wird“, sagte Dr. Dirk Heinrich, Vorsitzender des NAV-Virchowbundes.

Eine Einigung zwischen Ärzten und Kassen scheint schwierig zu werden. Vergangene Woche hatte die KBV ein Angebot des GKV-Spitzenverbandes abgelehnt. Dieser hatte 900 Millionen Euro in Aussicht gestellt.Nun will die KBV alle rund 150.000 Kassenärzte befragen, ob ein Versorgungsauftrag überhaupt noch Sinn macht.

Die Ärzte hatten ursprünglich eine Erhöhung der Honorare um 11 Prozent gefordert, also insgesamt 3,5 Milliarden Euro. Die Kassen wollten die Praxishonorare dagegen kürzen. Schließlich hatte eine Schiedsstelle entschieden, die Gehälter um rund 300 Millionen Euro zu erhöhen, woraufhin die Ärzte ihre Proteste begannen hatten.

 

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