Kliniken

Ärzte warnen vor Ökonomisierung

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Berlin -

Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Dr. Klaus Reinhardt, hat vor wachsendem wirtschaftlichen Druck auf die Behandlung von Patienten gewarnt. „Wir wollen ein humanes Gesundheitswesen haben, das nicht so durchökonomisiert ist wie ein Industriebetrieb“, sagte er. „Das ist unangemessen für die Versorgung von Kranken und mit dem ärztlichen Ethos nicht vereinbar.“

Er verwies auf zunehmend problematische Bedingungen in Krankenhäusern, die zu „Effizienzdruck“ führten. Es verschärfe sich auch der Trend zu einer Kommerzialisierung durch Finanzinvestoren, die medizinische Einrichtungen als Geldanlagen in den Blick nehmen.

„Die Strukturen im Gesundheitswesen müssen auch nach wirtschaftlichen Kriterien ausgerichtet sein, keine Frage“, sagte Reinhardt. „Es ist aber auch dem berechtigten Anspruch der Erkrankten zu entsprechen, dass sie in einem Staat wie Deutschland angemessen behandelt werden. Nicht nur technisch, sondern auch menschlich.“

Das Magazin Stern hatte im Sommer eine Kampagne gegen die Ökonomisierung des Gesundheitswesens gestartet. Unterstützt von zahlreichen Kammern und Fachgesellschaften haben 215 Ärzte einen Appell unter dem Titel „Patienten vor Profit“ unterzeichnet – weitere Ärzte werden aufgefordert, sich anzuschließen. Ausführlich berichtet das Magazin darüber, wie wirtschaftliche Interessen die eigentlich unabhängige Arbeit der Mediziner korrumpiert. Besonders in der Kritik: das System der Fallpauschalen.

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