Wahlkampf

Ärzte verschmähen FDP APOTHEKE ADHOC, 18.06.2012 09:22 Uhr

Berlin - 

Nach den Apothekern verliert die FDP einer Umfrage zufolge auch die Ärzte als Unterstützer. Nur noch 17,5 Prozent der Mediziner würden für die Liberalen im kommenden Bundestagswahlkampf im Warte- und Sprechzimmer werben. 2009 hatten die Ärzte noch massiv die Werbetrommel für Rösler, Bahr & Co. gerührt: Fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer gab an, die Partei früher unterstützt zu haben, dies aber nicht mehr zu planen. Das Ärztenetzwerk Hippokranet hatte 857 Ärzte und Zahnärzte befragt.

„Das ist auch kein Wunder: Viele Ärzte sind von der FDP enttäuscht“, sagte Dr. Michael D. Lütgemeier vom Ärztlichen Sachverständigenrat für eine verantwortungsvolle Medizin in Deutschland. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) habe vor der Wahl „hoch und heilig“ versprochen, das Projekt „elektronische Gesundheitskarte“ zu stoppen. Davon sei jetzt nichts

mehr zu hören.

„Alles geht so weiter, wie IT-Industrie und Krankenkassen es wollen.“ Er werde die FDP künftig nicht mehr unterstützen. „Viele Ärzte und Zahnärzte haben im Wartezimmer in den vergangenen Wahlkämpfen engagiert für die FDP geworben – das ist weitgehend vorbei“, sagte Lütgemeier. Einige Kollegen dächten sogar über eine Anti-FDP-Werbung nach, sagte er.