Niedersachsen

Ärzte überschreiten Arzneimittelbudget

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Berlin -

Erstmals seit mehreren Jahren müssen Ärzte in Niedersachsen wieder mit Regressen rechnen: Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) hat mehr als 800 der rund 13.600 Mediziner vor möglichen Strafzahlungen gewarnt. Weil 2011 das Arzneimittelbudget überschritten wurde, geht die KV davon aus, dass ab Herbst die Verordnungen einzelner Praxen überprüft werden.

 

Die KV stützt sich bei ihren Warnungen auf Daten der Apothekenrechenzentren, die Rückschlüsse auf die Verordnungen der einzelnen Arztpraxen erlauben. Mediziner, deren Fehlbeträge voraussichtlich unter 500 Euro liegen, wurden nicht informiert. Eine Praxis soll nach Angaben eines KV-Sprechers ihr Budget aber sogar um 12 Millionen Euro überzogen haben.

Für die eigentliche Richtgrößenprüfung ist nicht die KV alleine, sondern die sogenannte Prüfstelle zuständig, in der auch die Krankenkassen vertreten sind. Von 2008 bis 2010 war das Gesamtbudget für Niedersachsen insgesamt nicht überzogen worden, die Prüfstelle hatte deshalb ganz auf Kontrollen einzelner Praxen verzichtet.

Im vergangenen Jahr haben die Ärzte dagegen das Gesamtbudget von rund 2,4 Milliarden Euro nicht eingehalten – für Hausärzte lag die Grenze etwa bei 42,57 Euro pro Patient und Quartal, für Rentner waren 134,69 Euro vereinbart worden. Mit ihren Warnbriefen will die KV Ärzte auch für mögliche Regresse für das laufende Jahr sensibilisieren.

 

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