Gesundheitskarte

Ärzte treten auf die Bremse

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Bei der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) drohen weitere Verzögerungen. Die deutsche Ärzteschaft sprach sich beim Ärztetags in Mainz für eine sorgfältige Erprobung aus. Die Ergebnisse der Tests müssten erst abgewartet werden. Wie in den vergangenen Jahren zweifelte eine Mehrheit der Delegierten an der Konzeption der Karte. Bundesgesundheitsministerium und Krankenkassen warben um Unterstützung für das Projekt.

Die mit Foto und Speicherchip versehene Gesundheitskarte soll weniger Papierkrieg in der Praxis, Klarheit über die Vorgeschichte von Schwerkranken und sinkende Kosten bringen. Die Ärzte versicherten, weiter konstruktiv und kritisch an daran mitzuarbeiten. „Sorgfalt geht vor Schnelligkeit“, betonte ein Sprecher der Ärztekammer allerdings. So dürften die Tests noch nicht Bestandteil eines Online-Betriebs der Karte werden.

Nach dem Fahrplan, der den Ärzten vorschwebt, sollen erst nach erfolgreichen Tests Kartenlesegeräte breit an die Praxen ausgegeben werden. „Diese Verzögerung ist in Kauf zu nehmen“, erklärten die Ärzte. Erst wenn dann 95 Prozent der Praxen Lesegeräte hätten, sollten die Kassen die Karten an die Versicherten ausgeben.

Ursprünglich sollte die Neuerung vor drei Jahren etabliert sein. Die rund 15.000 Arztpraxen des Rheinlandes sollen bundesweit Vorreiter sein. Immer wieder sorgten Testprobleme, etwa mit den Geheimnummern oder beim Lesen, für Schlagzeilen. Bis Ende des Jahres sollte die Karte nach dem jüngsten Stand Region für Region flächendeckend in Deutschland verteilt werden. Als Schlüssel zum Verschicken der Versichertendaten übers Computernetz soll die Karte von 2010 an dienen.

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