Deutschlands Ärzte müssen beim morgen beginnenden 114. Deutschen Ärztetag einen neuen Chef wählen. Nach zwölf Jahren im Amt wird sich Professor Dr. Jörg-Dietrich Hoppe nicht mehr als Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) zur Wahl stellen. Die größten Chancen kann sich Dr. Frank Ulrich Montgomery machen. Der ehemalige Chef der Ärztegewerkschaft Marburger Bund ist seit 2007 Hoppes Stellvertreter. Doch das Parlament der BÄK kann insgesamt zwischen fünf Kandidaten wählen.
Innerhalb der Ärzteschaft gilt Dr. Günther Jonitz, Präsident der Berliner Ärztekammer, als härtester Konkurrent Montgomerys. Der 52-jährige Chirurg würde genügend politische Erfahrung mit ins Amt bringen: Er ist Fachexperte und Berater des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) für Fragen der Patientensicherheit in internationalen Gremien, wie etwa der EU-Kommission. Zudem ist Jonitz stellvertretender Vorsitzender des Beirats des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI).
Die weiteren Kandidaten sind: Dr. Martin Grauduszus, der sich als Querdenker innerhalb der Ärzteschaft und als Präsident der Freien Ärzteschaft einen Namen gemacht hat; Dr. Theodor Windhorst, derzeitiger Kammer-Präsident in Westfalen-Lippe sowie Dr. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsident der Ärztekammer Hessen.
Alle fünf Kandidaten fordern mehr Mitsprache der BÄK in der Politik. Die Ärzte wollen beispielsweise dauerhaftes, stimmberechtigtes Mitglied im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) werden. Der scheidende Präsident Hoppe hat sich dazu die Unterstützung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gesichert: Gemeinsam mit KBV-Chef Dr. Andreas Köhler hat Hoppe einen Brief an Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) geschrieben.
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