Honorarreform

Ärzte streiken wieder APOTHEKE ADHOC, 02.02.2009 11:16 Uhr

Berlin - 

Aus Protest gegen die Honorarreform drohen erneut Ärztestreiks. So wollen beispielsweise Fachärzte in Schleswig-Holstein vom 9. Februar an ihre Praxen für fünf Tage schließen.
Seit Jahresbeginn klagen die niedergelassenen Ärzte über die jüngste Reform des Vergütungssystems: Trotz der um drei Milliarden erhöhten Gesamtsumme, rechnen viele Fachärzte für dieses Jahr mit Einnahmerückgängen von bis zu 40 Prozent.

Als Reaktion auf die ungebrochenen Proteste hatte KBV-Chef Dr. Andreas Köhler am 29. Januar in einem offenen Brief Korrekturen und Nachbesserungen zugunsten der Ärzte angekündigt, die von Honorareinbußen betroffen sind. „Was das neue System tatsächlich für den Quartalsumsatz Ihrer Praxis bedeutet, kann erst nach Abschluss der Abrechnung des ersten Quartals festgestellt werden“, sagt der KBV-Chef in seinem Schreiben.

Eine erste Verbesserung der Reform sei die Mitte Januar im Erweiterten Bewertungsausschuss beschlossene Konvergenzregelung, die bis Ende 2010 gelten soll. Danach können Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigungen regionale Regelungen vereinbaren, um erhebliche Verluste von Arztgruppen zu vermeiden.

Zu einem Eklat zwischen den Vertragsparteien kam es erst in der letzten Woche im Erweiterten Bewertungsausschuss, weil Kassenchefs und KBV keine Einigung darüber erzielen konnten, wie die Honorarbereinigung bei Selektivverträgen geregelt werden soll.