Gesundheits-Ranking einmal anders: Deutschlands Kassenärzte und Psychotherapeuten wollen in einem öffentlich einsehbaren Internetportal die Leistungen von Krankenkassen bewerten. Aus den Kriterien Therapiefreiheit, Service und Bürokratielastigkeit soll nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) eine Liste der zehn besten und schlechtesten unter den rund 140 Kassen entstehen.
Das Online-Portal soll heute in Berlin am Rande einer Vertreterversammlung der Kassenärzte freigeschaltet werden. Auf der Veranstaltung geht es vor allem um den Milliarden-Honorarstreit mit den Kassen.
Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Köhler, sagte, mit Hilfe des Navigators könnten Ärzte ihre Erfahrungen mit den Krankenkassen schildern und bewerten. Darüber hinaus könne man mit den Kassen über Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten ins Gespräch kommen.
„Wenn die Versicherten Ärzte bewerten – was völlig in Ordnung ist, solange bestimmte Kriterien eingehalten werden –, dann sollen sie auch mal sehen, ob und wie eigentlich ihre Kasse dazu beiträgt, eine gute Versorgung zu unterstützen – oder eben nicht“, sagte Köhler der Zeitung. Damit spielte Köhler auf ähnliche Internetseiten der Krankenkassen an, in denen Patienten Ärzte bewerten und die laut Krankenkassen bei den Versicherten immer beliebter werden.
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