Ärztemangel

Ärzte sorgen sich um Nachwuchs

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Der Ärztemangel in Deutschland nimmt zu: In der Fläche wird die medizinische Versorgung immer lückenhafter. Das geht aus der neuen Arztzahlstudie hervor, die die Bundesärztekammer (BÄK) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) vorgestellt haben. Danach wird es bis zum Jahr 2020 voraussichtlich 7000 Hausärzte weniger geben als heute. Denn bis dahin müssten im ambulanten Bereich knapp 52.000 Ärzte ersetzt werden, darunter knapp 24.000 Hausärzte.

Laut BÄK und KBV lag das Durchschnittsalter der Vertragsärzte 2009 bei 51,9 Jahren, das der Krankenhausärzte bei 41,1 Jahren. 1994 waren es noch 46,6 beziehungsweise 38,1 Jahre gewesen. 12,6 Prozent aller Ärzte sind 60 Jahre oder älter - knapp doppelt so viele wie 1993. 16,6 Prozent der Mediziner sind unter 35, 1993 waren es 26,6 Prozent.

Immer mehr ältere Ärzte setzen sich demnach zur Ruhe, ohne dass es einen Nachfolger gibt. Viele Mediziner wandern zudem nach dem Studium ins Ausland ab. Und der wachsende Frauenanteil bei Ärzten führt dazu, dass weniger Vollzeitstellen besetzt werden können. Ein weiteres Problem sind die hohen Abbruchquoten der Medizinstudenten: Knapp 18 Prozent bringen ihr Medizinstudium nicht zu Ende.

KBV-Chef Dr. Andreas Köhler nannte diese Entwicklungen alarmierend. Der Vize-Präsident der BÄK, Dr. Frank Ulrich Montgomery, befürchtet, dass das deutsche Gesundheitswesen sich auf dem Weg in die „Wartelistenmedizin“ befindet. Versorgungsengpässe werden vor allem bei Augenärzten, Frauenärzten, Hautärzten und Neurologen erwartet.

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