Transplantationsmedizin

Ärzte sollen Organspender werben

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Die Bundesärztekammer (BÄK) hält die Vorschläge von CDU und SPD, mit denen die Bereitschaft zur Organspende gesteigert werden soll, für nicht ausreichend. Eine gesetzliche Regelung, wonach die Einwilligung zur Spende im Todesfall auf dem Führerschein oder dem Personalausweis dokumentiert wird, könne „das Problem des Mangels an Spenderorganen verringern, aber nicht lösen“, sagte BÄK-Präsident Professor Dr. Jörg-Dietrich Hoppe der Passauer Neuen Presse. Hoppe schlug vor, in jedem Krankenhaus einen Beauftragten einzusetzen, der bei Angehörigen Verstorbener für Organspende wirbt.

Grundvoraussetzung für eine höhere Bereitschaft in der Bevölkerung sei aber, das bestehende Misstrauen zu überwinden. „Leider ist die Angst weit verbreitet, dass im Fall der Fälle eher an die Entnahme der Organe gedacht wird als daran, alles zur Genesung zu tun.“ Dabei stehe für die Ärzte die Gesundheit des Patienten absolut im Vordergrund. „Und zwar unabhängig davon, ob er einen Organspendeausweis hat oder nicht“, sagte Hoppe.

SPD und CDU schlagen vor, dass jeder bei der Ausgabe von Führerschein und Personalausweis um eine Entscheidung für oder gegen eine mögliche Organspende gebeten werden soll. Dieser Vorstoß der Fraktionsvorsitzenden kommt nun in einer Expertenanhörung des Gesundheitsausschusses auf den Prüfstand.

In Deutschland warten derzeit 12.000 Patienten auf ein Spenderorgan, jährlich sterben laut Hoppe etwa 3000 von ihnen.

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