Als die Koalition zum Jahresende den Wegfall der Praxisgebühr beschloss, befürchteten viele Mediziner das Chaos: Weil die Hemmschwelle für den Arztbesuch sinke, müssten die Patienten mit steigenden Wartezeiten rechnen, so die Befürchtung. Eine Umfrage unter den Ärzten belegt aber das Gegenteil: Knapp 80 Prozent der Mediziner sind laut einer Erhebung des Ärztenetzwerkes Hippokranet davon überzeugt, dass sich die Patientenzahl seit Jahresbeginn nicht geändert hat.
Nur etwa 16 Prozent der niedergelassenen Ärzte sprechen von „deutlich mehr Patienten in unserer Praxis“. Bei 6 Prozent der Befragten ist das Patientenaufkommen seit Januar sogar gesunken. An der Umfrage nahmen vom 23. Januar bis zum 5. Februar 560 Ärzte teil.
Nach langem Gezeter hatte sich die Koalition Ende vergangenen Jahres dazu entschieden, die Praxisgebühr abzuschaffen. Die Entscheidung fiel der Regierung nicht leicht: Während die FDP sich schon Monate zuvor für ein Ende der Zuzahlung ausgesprochen hatte, wollte die Union die Gebühr behalten. Auch die Oppositionsparteien hatten mehrere Anträge gegen die 10 Euro gestellt.
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