Spahn in der Kritik

Ärzte sehen für 2020 schwarz

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Berlin -

Der Ärztenachrichtendienst (Änd) befragte rund 13000 niedergelassene Haus- und Fachärzte im gesamten Bundesgebiet, wie sich ihrer Ansicht nach das Jahr 2020 für den Berufsstand entwickeln wird. Aufgrund von in die Praxisabläufe eingreifenden Gesetzen, der Reform des Honorarsystems und einer weiter steigenden Bürokratielast fällt die Prognose der Mediziner so pessimistisch aus wie noch nie.

Knapp 80 Prozent der befragten Ärzte denken, dass das kommende Jahr eher negative Veränderungen für den Berufsstand bringen werde. Im vergangenen Jahr zeigten sich nur 69 Prozent der Mediziner derartig pessismistisch für die kommenden zwölf Monate. Der aktuelle Wert stellt einen neuen Negativrekord in der seit fünf Jahren durchgeführten Umfrage dar, teilte der Änd mit.

Nur 17 Prozent der Ärzte in den Praxen glauben, dass ihnen ein beruflich durchschnittliches Jahr ohne Höhen und Tiefen bevorsteht. Gerade einmal 4 Prozent erwarten positive Entwicklungen im Jahr 2020. Besonders schlecht kommt in der Umfrage Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) weg: 82 Prozent der Befragten prognostizieren, dass seine Gesetzesvorhaben für das nächste Jahr für Verschlechterungen für den Ärzteberuf sorgen werden. Lediglich 3 Prozent erwarten sich die spürbare Verbesserungen von Spahns Vorschlägen.

Auch wirtschaftlich erwarten viele Praxisärzte ein schwieriges Jahr. 56 Prozent gaben an, dass sie für ihre Praxis eher mit einer schlechtere Situation als im abgelaufenen Jahr rechnen. 38 Prozent gehen nicht von spürbaren Veränderungen aus. Nur 6 Prozent sind überzeugt, dass es für den eigenen Betrieb wirtschaftlich aufwärts geht.

45 Prozent und damit fast jeder zweite Arzt rechnen 2020 mit einem Anstieg der persönlichen Arbeitsbelastung. 41 Prozent erwarten, dass sich die Belastung im Vergleich zum Vorjahr nicht verändern wird. Immerhin 14 Prozent der Ärzte sind optimsitisch, ihre Belastung im kommenden Jahr reduzieren zu können.

Die Umfrage des Änd wurde vom 11. bis zum 19. Dezember durchgeführt. 1293 Mitglieder, niedergelassene Haus- und Fachärzte, nahmen daran teil. In den Antworten zeige sich in erster Linie den Frust der Ärzteschaft über zu viel Bürokratie, gesetzgeberische Gängelung und unfaire Honorierung, bilanzierte der Änd.

Ein namentlich nicht genannter Facharzt schrieb: „Ich will endlich wieder in Ruhe Medizin machen können und keine Formulare und Bürokratie-Monster bearbeiten.“ Ein Wunsch, wie ihn in abgewandelter Form auch zahlreiche Apotheker haben.

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