Praxishonorar

Ärzte machen ernst APOTHEKE ADHOC, 08.10.2012 11:53 Uhr

Berlin - 

Nachdem Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und GKV-Spitzenverband am vergangenen Donnerstag keine Einigung finden konnten, machen die Ärzte nun ernst. Wie angekündigt soll es am Mittwoch zu öffentlichen Protesten kommen.

Tausende von Ärzten und Medizinischen Fachangestellten hätten sich für gemeinsame Kundgebungen angemeldet, teilte die Allianz Deutscher Ärzteverbände mit. Zwischen 10 und 13 Uhr sind die Proteste vor Filialen der Krankenkassen geplant. Bislang stehen 32 Orte fest.

Zudem sollen die Arztpraxen nur mit reduziertem Personal arbeiten beziehungsweise ganz geschlossen bleiben. „Wir stellen uns auf einen langen Kampf ein“, sagt Dr. Dirk Heinrich, Vorsitzender des NAV-Virchowbundes. Der erste Aktionstag sei lediglich der Auftakt für viele weitere Protestaktionen.

 

 

Am Dienstag wollen die Ärzte über weitere Maßnahmen beraten. Weiterhin wollen die Mediziner für die Krankenkassen nur vor acht Uhr und nach 18 Uhr telefonisch erreichbar sein. „Für die Kassen wird die Zusammenarbeit mit uns auf unabsehbare Sicht schwierig, da wir weiter nach dem Motto handeln werden: Patientenwohl geht vor Bürokratie“, so Heinrich weiter.

Die Honorarverhandlungen für die rund 150.000 Kassenärzte waren ohne Ergebnis vertagt worden. In der ersten Verhandlungsrunde war eine Erhöhung der Preise für die ärztlichen Leistungen um jährlich 270 Millionen Euro festgesetzt worden.

Verhandlungen über die zu erwartende Leistungsmenge für das kommende Jahr und einen Morbiditätszuschlag stehen noch aus. Hierfür lag das Angebot der Kassen bislang bei einer Honorarerhöhung von etwa 900 Millionen Euro.