Bundesärztekammer

Ärzte konfrontiert mit Sterbehilfe

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Mehr als jeder dritte Arzt in Deutschland kann sich vorstellen, einem Patienten beim Suizid zu helfen; für jeden vierten käme sogar aktive Sterbehilfe infrage. Das ist das Ergebnis einer Ärztebefragung, über die der Spiegel berichtet. Das Institut für Demoskopie Allensbach hatte im Auftrag der Bundesärztekammer (BÄK) dafür 527 repräsentativ ausgewählte Ärzte befragt.

Jeder dritte Arzt wurde demnach schon um Hilfe beim Suizid gebeten, unter den Hausärzten sogar jeder zweite. 47 Prozent aller Ärzte, die regelmäßig mit unheilbar Kranken zu tun haben, gaben an, dies passiere „häufiger“. Rund ein Drittel wünsche sich eine entsprechende gesetzliche Regelung.

Die BÄK habe die Studienergebnisse zunächst unter Verschluss gehalten, berichtete das Magazin. Bisher habe es stets geheißen, Mediziner in Deutschland wollten weder passive noch aktive Sterbehilfe leisten.

„Wenn ein Arzt es ethisch mit sich vereinbaren kann, beim Suizid zu helfen, dann kann er dies unter heutigen Bedingungen schon tun“, sagte BÄK-Präsident Professor Dr. Jörg-Dietrich Hoppe dem Spiegel. Es gebe Formen, in denen Ärzte ihren Patienten helfen könnten, ohne Strafe fürchten zu müssen, zum Beispiel durch die Ausstellung eines Rezepts. Er habe Verständnis für Einzelfälle. Wie viele Kollegen so handelten, wisse er nicht, sagte Hoppe.

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